Backen mit einer ofenfesten Glasschüssel: ideale Bedingungen - ohne Schwaden

Pures Ofenkino: Backen mit einer ofenfesten Glasschüssel

Mit der Glasschüssel bekommst du den Ofen im Ofen

Backen mit einer ofenfesten Glasschüssel, eine neue Backerfahrung, die ich hier mit dir teilen möchte. So eine Schüssel ist eine tolle Ergänzung, wenn du gerne mit einem Backstahl oder Backstein backst und dir das Schwaden erleichtern willst und zusätzlich den Effekt des gusseisernen Topfes erzielen möchtest.

Vor ein paar Wochen habe ich von der lieben Alicia von Roggenwolf diese ofenfeste Glasschüssel* erhalten ( Dankeschön!! ) und sie dann auch gleich ausgiebig getestet. Hier folgt nun mein ausführlicher Erfahrungsbericht.

Vorneweg für alle Ungeduldigen mein Kurz-Fazit: Ich bin begeistert und habe damit durchweg tolle Brote, mit einem super Ofentrieb und vor allem einer ganz tollen, röschen Kruste gebacken. Für mich ist die Glas-Schüssel eine tolle Ergänzung, da ich oft in Kombination Brote und Baguettes backe. So kann ich einmal den Backstahl aufheizen und sowohl die langen Baguettes als auch direkt danach mein Brot mit optimalen Bedingungen backen. Denn der Vorteil liegt darin, dass die Glasschüssel nicht mit aufgeheizt werden muss und für das Brot einen verkleinerten Backraum – quasi einen Ofen im Ofen – und damit ideale Back-Bedingungen schafft.

Was ist das Besondere beim Backen mit der Glasschüssel und wie funktioniert es?

Mit einer ofenfesten Glasschüssel zu backen hat den großen Vorteil, dass man nicht Schwaden muss. Denn durch die Verkleinerung des Garraumes unter der Glaskuppel, wird das Brot beim Backen durch die eigene Feuchtigkeit aus dem Teig bedampft. Die Schüssel in Kombination mit einem Backstein oder Backstahl ergibt somit das ideale Klima aus Hitze und Feuchtigkeit für einen tollen Ofentrieb. Das Ergebnis sind  Brote mit einer luftigen Krume und einer herrlichen röschen Kruste. Zudem kann man durch das Glas sein Brot im Ofen sehen – und hat ein wunderbares Ofen-Kino 😉 Das Prinzip entspricht also dem Backen mit dem gusseisernen Topf. Mit einem weiteren Vorteil, man muss den Teigling nicht in den heißen Topf transportieren, sondern kann ihn einfach mit dem Backschieber auf den heißen Backstein heben und die kalte Glaskuppel darüber setzen.

Aber überzeuge dich gerne selbst anhand der vielen Bildern hier im Beitrag. Ich habe sowohl runde als auch längliche Brote gebacken, beides ist mit der ofenfeste Glasschüssel* möglich.

Als Rezept, habe ich mein einfaches Sauerteigbrot verwendet, das ich teilweise durch eine andere Mehlmischung variiert habe, die ich dir weiter unten im Beitrag beschreibe.

Die genaue Anleitung zur Teigherstellung findest du in diesem Beitrag: Einfaches Sauerteigbrot

Nun viel Freude mit meinem Erfahrungsbericht!

Backen mit einer ofenfesten Glasschüssel: ideale Bedingungen - ohne Schwaden

Unter die ofenfeste Glasschüssel* passen kleine runde oder ovale Brote aus den Gärkörbchen bis 750 g

Die Kruste wird beim Backen mit der Glaskuppel wunderschön rösch.

Backen mit einer ofenfesten Glasschüssel: ideale Bedingungen - ohne Schwaden

Besonders mag ich die entstandenen Bläschen auf der Kruste, die super rösch und zartsplittrig ist. Die Bläschen entstehen oft bei einer langen kalten Stückgare, wenn das Wasser während des Backens auf der Teigoberfläche kondensiert.

Der erste Eindruck im Vergleich zum Backen im Topf:

Die Kruste ist ein Traum – sie gefällt mir noch besser, als die Ergebnisse aus meinem gusseisernen Topf oder wenn ich die Brote frei geschoben backe und bedampfe (Schwade). Mit der Glasschüssel reicht allein die Feuchtigkeit des Teiges für diese tolle Kruste aus. Und das Handling der Glasschüssel ist mit rutschfesten Ofenhandschuhen super einfach und es entfällt im Vergleich zum gusseisernen Topf der „Transport“ des fragilen Teiglings in den heißen Topf.

Verschiedene Brote und die Backergebnisse

Wie du hier an den Bildern sehen kannst, habe ich unterschiedliche Schnitt-Techniken für die Brote verwendet, das Ergebnis der Kruste und Krume war immer hervorragend. Im folgenden Detailbild ist gut zu erkennen, wie rösch und zartsplittrig die Kruste ist – kein dicker, fester Rand, sondern schön „aufgefächert“.

Backen mit einer ofenfesten Glasschüssel: ideale Bedingungen - ohne Schwaden

Backen mit der ofenfesten Glasschüssel

Meine verwendete Rezept-Variante

Im Vergleich zum einfachen Sauerteigbrot, habe ich hier eine Mehlkombination aus Tipo 00, Weizenmehl 550 und Hartweizenmehl (Semola) verwendet.

Zutaten:

Hauptteig
60 g Weizensauerteig (TA200)
220 g Wasser
126 g Tipo 00
84 g Weizenmehl 550
90 g Semola

7 g Salz
+ 5-10 g Wasser (optional)
+1 g FrischHefe (optional, wenn der Sauerteig nicht ganz so fit ist )

Zubereitung:
Die Anleitung entspricht genau der Rezeptur des Beitrages: Einfaches Sauerteigbrot.

Formen und Stückgare
Nach der Stockgare löst du den Teig vorsichtig aus der Teigwanne / Schüssel und gibst ihn auf eine ganz leicht bemehlte Arbeitsfläche. Der Teig wird im ersten Schritt nur vorgeformt und auf Spannung gebracht. Dafür klappe ich ihn einmal über sich selbst und ziehe ihn durch kreisende Bewegungen mit Hilfe eines Teigspaltes* rund. So darf der Teigling für 15-30 Minuten entspannen.

Formen des Teiglings und Stückgare
Danach wird der Teig final rund auf Spannung gebracht oder länglich geformt. Wie du das machen kannst, steht auch im Beitrag Einfaches Sauerteigbrot beschrieben.

Stückgare
Nun kannst du den Teigling entweder für ca. 2 Stunden zur warmen Stückgare stellen oder für weiter 12-16 Stunden kalt in den Kühlschrank stellen. Ich bevorzuge meist die zweite Variante, da es das Aroma und die Krume nochmals verbessert und mich in meiner Backplanung flexibler macht.

Das Ende der Stückgare ist erreicht, wenn sich das Volumen nochmal deutlich vergrößert hat und du den richtigen Reifepunkt mithilfe des Fingerdrucktestes ermittelt hast. (Hier erkläre ich das genau)

Backen:
Den Ofen rechtzeitig auf 250°C Ober-Unterhitze mit einem Backstein oder Backstahl aufheizen. Den Teigling direkt vor dem Backen einschneiden und auf den heißen Backstein / Backstahl mit Hilfe eines Backschiebers geben. Nun kommt die kalte ofenfeste Glasschüssel* darüber und das war es schon! Das Ofenkino kann beginnen! Ich backe immer 2/3 der Backzeit mit Glasschüssel und 1/3 ohne. Also ca. 20 Minuten mit der Glasschüssel und dann nehme ich diese ab und senke die Temperatur auf 235°C und backe weitere 10-15 Minuten das Brot fertig aus. Es sollte eine Kerntemperatur von 97°C erreicht haben.

Tipp: Zum Rausnehmen der Glaskuppel eignen sich rutschfeste Ofenhandschuhe* am besten.
 

Mein Fazit

Aus meiner Erfahrung ist die ofenfeste Glasschüssel eine wunderbare Ergänzung zum Backstein oder Backstahl. Wenn man so wie ich gerne Baguettes, Ciabatta , Fougasse, … backt, braucht man ja auf jeden Fall einen Backstein, oder einen Backstahl. Und mit der ofenfesten Glasschüssel* kann man diesen kostengünstig kombinieren, um für seine Brote die idealen Bedingungen zu schaffen.

Auch sonst kann die Schüssel vielseitig eingesetzt werden. Beispielsweise als Teigschüssel, bei der man durch das Glas wunderbar die Fermentation des Brotteiges beobachten kann.

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